Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran, und mit ihr eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Behandlung und Unterstützung von Patient:innen.
Eine dieser Innovationen sind digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) – medizinische Apps, die von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen verordnet werden können.
Doch obwohl diese Anwendungen von den Krankenkassen erstattet werden, werden sie in vielen Praxen noch kaum genutzt.

Was sind DiGA?
DiGA sind geprüfte Gesundheits-Apps, die Patient:innen bei der Bewältigung und Behandlung verschiedener Erkrankungen unterstützen. Sie können unter anderem bei chronischen Schmerzen, psychischen Erkrankungen oder neurologischen Beschwerden eingesetzt werden.
Zu den bekanntesten Anwendungen gehören:
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Kaia Health – Digitale Unterstützung bei chronischen Rückenschmerzen
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HelloBetter Stress und Burnout – Online-Programm zur Stressbewältigung
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M-Sense Migräne – App zur Behandlung und Dokumentation von Migräne
Die Nutzung einer DiGA erfolgt nach ärztlicher Verordnung. Patient:innen erhalten einen Freischaltcode von ihrer Krankenkasse, mit dem sie die App kostenfrei nutzen können.
Warum werden DiGA in Praxen noch wenig genutzt?
Trotz der Vorteile gibt es viele Gründe, warum DiGA bisher nur zögerlich in den Praxisalltag integriert werden:
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Fehlendes Wissen über passende Apps für die jeweilige Fachrichtung
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Zeitmangel, um sich mit der Verordnung und Nutzung auseinanderzusetzen
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Unsicherheiten bei der Erstattung und Implementierung
Hier kann eine strukturierte Herangehensweise helfen, um digitale Gesundheitsanwendungen effizient in den Praxisablauf zu integrieren.
Tipps zur erfolgreichen Integration von DiGA in den Praxisalltag
Um DiGA gewinnbringend in der Praxis einzusetzen, kann es hilfreich sein, die folgenden Schritte zu beachten:
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Gezielt passende DiGA auswählen – Nicht jede digitale Anwendung ist für jede Praxis geeignet. Es lohnt sich, eine kleine Auswahl an relevanten Apps zusammenzustellen.
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Das Team informieren und schulen – Ein kurzer Leitfaden oder eine interne Schulung kann dabei helfen, das gesamte Praxisteam mit der Nutzung und Verordnung von DiGA vertraut zu machen.
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Patient:innen aktiv auf DiGA hinweisen – Eine gezielte Beratung oder ein Informationsblatt im Wartezimmer kann die Akzeptanz und Nutzung von DiGA bei Patient:innen fördern.
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Digitale Unterstützung nutzen – Falls in der Praxis die Zeit fehlt, sich intensiv mit digitalen Gesundheitsanwendungen zu befassen, kann eine digitale Assistenz hilfreich sein. Sie übernimmt unter anderem die Recherche geeigneter Anwendungen, die Bereitstellung von Informationen für Patient:innen sowie die Schulung des Praxisteams.
Fazit
DiGA bieten großes Potenzial für eine moderne und patient:innenorientierte Versorgung. Sie ermöglichen es Patient:innen, aktiv an ihrer Gesundheit mitzuwirken, Therapien flexibel in den Alltag zu integrieren und ihre Beschwerden langfristig besser zu managen. Durch die digitale Begleitung können Betroffene ihre Symptome besser nachvollziehen und erhalten wertvolle Unterstützung zwischen den Arztterminen. Wenn DiGA gezielt eingesetzt werden, können sie die Behandlung effektiv ergänzen und zu einer verbesserten Versorgung beitragen.
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